Endlich mal schlechtes Wetter zum Fliegen!

Endlich ist mal das Wetter schlecht genug für einen Flug...Ich musste ja nun wirklich lange genug warten. Es ist Dezember und das Thermometer zeigt Sommer an. Das kann doch nicht wahr sein. Bin ich verrückt? Vermutlich. Flugverrückt trifft den Kern wohl eher. Nach meinem Sichtflug von Lübeck nach Ingolstadt durch Wind und Wetter wurde es Zeit, dass ich den Instrumentenflugschein (CB-IR) mal angehe. Genau das habe ich gemacht, kämpfe mich durch die Theorie und damit es nicht zu langweilig wird, nehme ich auch schon einige Flugstunden. Wenn das Wetter zu schön ist, gehe ich lieber in den Simulator (FNPT2), so dass wir hier einfach schlechtes Wetter simulieren können. Verkehrte Welt. Heute war das Wetter aber mal so richtig schaurig schön. Leichte Böen, tiefe Wolkenuntergrenzen, Regen, eben alles das, was einem einen Instrumentenschein schmackhaft macht. Normalerweise wäre ich mit meinem bestehenden Pilotenschein heute nicht geflogen – zu schlechtes Wetter. Mit dem “Competency Based Instrument Rating” oder kurz CB-IR ist mir das Wetter weitestgehend egal. Weitestgehend deshalb, weil stärkere Vereisung und zu starke Turbulenzen dennoch hier und da auch einen Flug nach Instrumenten unterbinden können. Aber mit diesem Flugschein werde ich schon weitaus eher planen können als es mit der normalen Pilotenlizenz für Sichtflug (VFR) möglich ist.

EDKB bei Regen und tiefen Wolken

Heute ging es vom Flugplatz Bonn-Hangelar Richtung Siebengebirge gleich ins schlechte Wetter. Ein Flugplan ist für den Instrumentenflug immer notwendig, damit die Controller wissen, was man machen möchte. Es gibt Trainingsareas in diesem Gebiet, so dass wir gleich über dem Siebengebirge in die Wolken schlüpften und dann in der genehmigten Trainigsarea unsere Turnübungen durchführen konnten. Links eröm, rächs eröm, das wird wahrscheinlich auch ein Nicht-Kölner verstehen. Dann langsam und schnell, hoch und tief und alles zusammen. Hört sich leicht an, aber wenn man nach draußen sieht und nicht sehen kann, wo oben und unten ist, ist das schon anders. Die Instrumente sind dann die einzigen Freunde, denen man (neben denen am Funk) trauen kann. Das Hosenbodengefühl lügt übrigens wie gedruckt! Es dauert eine Weile, bis man das verinnerlicht hat.

Auswertung IFR-Flug in IMC

Von der Sichtflugausbildung kannte ich noch die ganzen echten Turnübungen, bei denen Stalls geübt werden. Naja, eigentlich wird das nicht geübt, sondern wenn sie aus Versehen “passieren” soll man da wieder rauskommen und nicht auf den Boden fallen. Ein Stall ist schlicht, wenn das Flugzeug so langsam ist, dass es runterfällt. Weil das aber nicht so gut ist, fängt man das Flugzeug besser ab. Und das trainiert man. Aber wenn man nichts draßen sieht, muss man hier das Flugzeug nach Instrumenten wieder einfangen. Das gibt erstmal ein mülmiges Gefühl, wenn man ohne Sicht nach draußen vom Himmel fällt, aber dann klappt es doch ganz gut und passt. Man muss aber schon wirklich schlafen, um in eine solche Situation zu kommen. Aber gut, wenn man drauf vorbereitet ist. Es warten noch einige Trainingsstunden auf mich und vor Allem die ganze Theorie. Also gehe ich mal lernen…